georg klein
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amor fati
1996
Suite für Piano, Flöte und Cello

Filmmusik zu dem Dokumentarfilm
"amor fati" v. Sophie Kotanyi (138min.)

Dauer: 66:00

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amor fati - das ist die Geschichte einer ungarischen Familie, erzählt von den Geschwistern und den Eltern, die in Budapest einer Gruppe von Intellektuellen, Philosophen und bildenden Künstlern angehörten.
Ungarn nach dem Krieg: Stalinismus und die Revolution von 1956. Nach der Flucht, in Brüssel, zerbricht die Familie unter den Schwierigkeiten der Emigration. Jeder vermittelt seinen Blick auf die Innenwelt der Beteiligten. Eine dichte, nüchterne Erzählung über den Zerfall einer Familie nach der Emigration.

Der Film amor fati und die Musik entstanden parallel, unabhängig voneinander und doch in ständigem Kontakt - Die fünf Personen sind neben charakteristischen Melodien auch durch fünf einzelne Töne gekennzeichnet, und aller Verhältnis zueinander spiegelt ein familiäres Beziehungsgeflecht. - Der einzelne Ton - ob er sich in ostasiatischer Tradition für sich Identität konstitutiert oder in abendländischer Tradition als Funktion seiner Umgebung - er ist ein Lebewesen, das geboren wird und stirbt, das solange lebendig ist, solange es sich verändert. Der Mensch ohne starre Identität, wie ihn in der Renaissance Pico della Mirandola bewunderte, als sich selbst verwandelnde Natur.

Suite amor fati:
- Prélude A-E (piano)
- Préparation, Présentation, Prédestination, Précarite (cello)
- Présence (cello+flute)
- Prélude - Postlude (piano, cello, flute)

Der Flügel wird con mollette gespielt, d.h. so mit hölzernen Wäscheklammern präpariert, daß dadurch ein System polychromer Töne entsteht. Die mittlere Saite eines dreichörigen Tonesschwingt weiterhin frei, während die beiden äußeren durch die Klammer abgegriffen werden,so daß fein abgestimmt zwei weitere Töne zum Grundton hinzutreten. Kurz, eine Ver-Stimmung, die den Duft einer alten Zeit verbreitet und zugleich zu neuen Klängen führt. Auch das Cello ist in einigen Parts mit einer Stahlfeder an den Saiten präpariert, so dass sich schräg-metallische Klänge ergeben, die eine ambivalente Stimmung erzeugen, die manchmal ins Bedrohliche, manchmal ins Humoristisch-Nostalgische geht. Neben diesen Stimmungen, werden in 4 kurzen Charakterstücken die Protagonisten des Films nachgezeichnet. Im Duett von Flöte und Cello taucht eine Melancholie

Premiere: Berlinale 1997
47. Internationales Filmfestival Berlin, Arsenal, Feb. 1997


Klaus Schöpp (fl)
Matias de Oliveira Pinto (vc)
Georg Klein (piano)

Berlinale


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