georg klein : : borderlines

Grenzen gehören gewissermaßen zur Grundausstattung unseres Lebens, sie trennen unterschiedliche Bereiche und schützen diese voreinander. Grenzbildungen sind fundamental in der psychischen und gesellschaft-lichen Entwicklung, sie stiften Identität und verfestigen sie zugleich - bis hin zur Erstarrung. Jede Grenze muß daher überschritten werden können, so wie jedes Haus Fenster und Türen besitzt, die den Kontakt mit der Welt draußen ermöglichen.

Grenzen, die unseren Alltag, unser Leben prägen, spielen in der Arbeit des Klang- und Medienkünstlers Georg Klein eine zentrale Rolle. Die politischen Implikationen dieser Thematik sind in seinen Arbeiten ebenso virulent wie die ästhetischen und anthropologischen. So werden nicht nur politische, räumliche und physische Grenzerfahrungen durchlebbar gemacht, sondern auch die Grenzen der Kunst in irritierender Weise überschritten: auf der Grenze zwischen Kunst und Wirklichkeit genauso wie zwischen den künstlerischen Genres.

"Der deutsch-englisch ausgeführte Katalog geht nicht nur von der weit verbreiteten Auslegung der Klangkunst als Grenzdisziplin oder als randständiger Kunst per se aus, sondern vertieft sich in den Begriffen der Grenze und der Grenzziehung als Dreh- und Angelpunkt, an dem konkret Kleins Schaffen auszumachen ist." (A.Hagelücken, NZfM).