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Klangkurve Wedding 2003 Eine interaktive Installation mit 51 leuchtenden Lautsprechern audio-loop: 6 min. |
Die Zingster Straße in der Gartenstadt Atlantic (Berlin-Wedding) beschreibt einen leichten Bogen in dem spitz zulaufenden Quartier der Gartenstadt. Diesen architektonischen Bogen möchte ich mit der KlangLicht-Installation nachzeichnen, ihn akustisch wie visuell präsent machen und mit einer auf Geschichte und Gegenwart dieses Bezirks rekurrierenden Interaktivität versehen. • Architektur: Ausgangspunkt ist eine Reihe von 51 Straßenpollern aus Beton, die parallel zum Bogen der Zingster Straße auf dem Gehweg in Fußhöhe verlaufen. Auf diesen Pollern wird je ein Lautsprecher angebracht, so dass eine ca. 135m lange Lautsprecherreihe in Kurvenform entsteht. • Licht: Die Farbe der U2-Lautsprecher ist ein dunkles Rot (hier in den Fotografien sind es noch graue Exemplare), womit ich das markante Rot aufgreife, das in der Gartenstadt an Türen und Balkonen zu finden ist und sehr charakteristisch für das ehemalige Arbeiterquartier ist. Das Rot der Einbahnstraßenschilder sowie des Schriftzuges „GesundBrunnenCenter“ in der Ferne mischt sich hier hinein. Die Lautsprecher werden mit einer neuartigen LED-Lichttechnik ausgestattet, so dass sie in der Nacht von innen heraus rot leuchten werden. Auf diese Weise wird sich ein Band roter Leuchtkörper durch die Straße ziehen. • Klang: In musikalisch-klanglicher Hinsicht möchte ich auf zwei Ebenen arbeiten: Einen abstrakte, klangliche Ebene, die die Gesamtheit der 51 Lautsprecher nutzt. Eine interaktive, sprachliche Ebene, bei der die Lautsprecher einzeln angesprochen werden. Auf der ersten Ebene sollen Klangbewegungen subtil durch den ganzen Straßenraum ziehen in verschiedenen Ausprägungen, rhythmisch-perkussiv oder tonhaltig-geschmeidig, in Wellen, ohne aufdringlich zu sein. Der architektonische Bogen wird damit akustisch nachgezeichnet, in einer Form, die bisher in der Klangkunst noch nie realisiert wurde. Auf der zweiten, interaktiven Ebene werden die Lautsprecher über Bewegungsmelder einzeln angesprochen, wofür eigens eine Elektronik entwickelt wurde, die in die einzelnen Lautsprecher eingebaut werden kann. Läuft ein Fußgänger an einem dieser Lautsprecher vorbei, wird die zweite Ebene dieses Lautsprechers aktiv und es werden Texte und Musik aus der Geschichte und Gegenwart des Quartiers im Wedding hörbar. In die Hörcollage wird in dekonstruktivistischer Form Material aus den zwanziger Jahren eingearbeitet (z.B. das sozialistische Kampflied „Roter Wedding“ von Hanns Eisler und Erich Weinert). |
Gartenstadt Atlantic, Berlin
Geplanter Zeitraum März 2005 – März 2006 |