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The Interactive Piano / Das interaktive Klavier 2014 Konzertante Installation für MIDI-Flügel und partizipativem Publikum Aktiver MIDI-Flügel, Videokamera, Computer (MaxMSP), Bodenmuster in 6 Zonen, 2 Partituren von Klavierstücken |
Das interaktive Klavier ist ein Musikstück für einen Konzertflügel – aber ohne Pianisten. Stattdessen geraten die Besucher in die Rolle des Klavierspielers, über eine interaktive Konstellation. Eine Videokamera erfasst die Positionen und Bewegungen von je einem Besucher, der sich auf der Fläche vor dem Flügel befindet. An den Seiten gibt es einige Warteplätze, auf die sich weitere Besucher setzen können, um zuzuhören oder irgendwann den Spieler abzulösen.
Der/die aktive Besucher/in bewegt sich im Raum, kann sich dem Flügel nähern – und wenn er oder sie will, sogar selbst auf den Tasten spielen. Er löst mit seinen von der Videokamera registrierten Bewegungen kurze Klavierstücke, Fragmente, Phrasen, Klänge aus, je nach Art und Dauer der Bewegung. Dabei unterliegen die auftretenden Musikfragmente verschiedenen, permanenten Mutationsprozessen, den interaktiven Variationen, so dass kein Lauf eines Besuchers dem andern gleicht. Die Performance-Fläche ist in 6 Zonen eingeteilt, die über verschiedene Bodenmuster gekennzeichnet sind und dem "Zuschauer-Performer" eine Orientierung geben. Zugleich wirkt das visuelle Muster als Hinweis und Anreiz, sich in diesem Raum vor dem Flügel zu bewegen. So entsteht über die Partizipation der Besucher ein halb zufälliges, halb vorprogrammiertes Klavierstück ("strukurierter Zufall"), das sich durch die Aktivitäten der Besucher entwickelt und formt. Jeder aktive Besucher spielt damit “sein” Stück, wird zu einer Art Performer, einem Pianisten, einem Komponisten, der live ein neues Stück generiert. Ist er bzw. sie fertig und verlässt die Bühne, darf auch applaudiert werden. Allerdings erweist sich der Flügel als nicht völlig kontrollierbares Instrument: Immer wieder spielt er auf eigenwillige Weise etwas anderes als der Spieler erwartet. Der Flügel behält ein Eigenleben – und der Zuschauer-Performer tritt in einen Dialog mit seinem instrumentalen Gegenüber. Eine Beziehung entsteht. Die ausgewählten Klavierstücke in 2 der Zonen (P.Ablinger: "Ohne Titel 1" von 1988/1990, T.Akyol "Roboski" von 2013) repräsentieren 25 Jahre Klangwerkstatt. Anstatt dieser können auch andere Stücke eingesetzt werden. |