Wie erreichen wir die Anderen? Wie verschaffen wir uns Gehör ?
Jede sozio-politische Bewegung stellt sich diese Fragen, entwickelt verschiedene Strategien – ob zur Wende ’89, im arabischen Frühling oder in Griechenland.
Ausgangspunkt der Installation ist ein Fundstück, ein Aufkleber an einem Laternenpfahl einer Kreuzung in Berlin mit dem Satz: "kein sound ist illegal". Der Satz ist abgeleitet von dem Slogan einer politischen Kampagne ("Kein Mensch ist illegal"), die 1997 als Kunstprojekt auf der DOCUMENTA X startete.
Die Installation hat einen interaktiven Teil - eine akustische Intervention in den öffentlichen Raum vor dem Schaufenster, und einen passiven Teil - die Zuschauer und -hörer, die im Raum sitzen. Sie können beobachten, wie die Passanten auf die Stimme reagieren, die je nach Entfernung vom Lasersensor unterschiedlich erklingt, aus einem Hornlautsprecher in 4 Versionen in Form einer interaktiven Variation.
Im Raum tauchen neben der tiefen Stimme des deutsch-türkischen Schauspielers Birol Ünel ("Gegen die Wand") noch live generierte Sinusklänge auf, die sich permanent leicht verändern, sowie Bruchstücke einer Aufnahme von einer Demonstration zur Flüchtlingspolitik in Deutschland, in der der originale Slogan skandiert wird.
Im Schaufenster sitzend, beobachten die Zuschauer die filmische Szenerie vor Ihnen auf der Straße, werden jedoch selbst auch gesehen, wenn die irritierten Passanten auf die Lautsprecherstimme reagieren und Blickkontakt aufnehmen. — Akustische wie visuelle Berührungen entstehen in einem politisch-musikalischen Textfeld.